Jnana Yoga

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Jnana Yoga

Jnana bedeutet Wissen, Erkenntnis.
Es ist der Yoga Weg, der auf die Erkenntnis der höchsten Wahrheit und die Verwirklichung des Eins-Seins mit Gott zielt.

 

Im Jnana Yoga wird dies durch wahres Wissen und die klare Unterscheidung von Wirklichkeit und Nicht-Wirklichkeit (die vergängliche Erscheinungswelt) erreicht. Mittels der Erforschung der Frage „Wer bin ich?“ beseitigt die Jnana Yoga Art die Unwissenheit (Avidya), die falsche Identifikation des Selbst mit dem Ego. Jnana Yoga ist somit ein Weg der Befreiung (Moksha) durch Erkenntnis der einen ewigen unveränderlichen Wirklichkeit (Brahman), auch „Selbst“ genannt. Er beruht auf der Vedanta Philosophie, der Philosophie des Absoluten, welche stark von Texten des großen Weisen Adi Shankara beeinflusst wurde. Jnana Yoga wird als der schwierigste, doch auch als der direkte Weg zur Erkenntnis betrachtet. Durch den Prozess des „neti, neti“ (nicht dies, nicht jenes) gelangt der Yogi vom Unwirklichen zur Wirklichkeit.
Mit Worten kann die Wirklichkeit nur annähernd und unvollständig beschrieben werden – deshalb sind Worte nur ein Wegweiser. Der letztendliche Lehrer ist die Stille und die eigene Erfahrung. Durch Erfahrung und lebendige Schau wird aus dem „Kopfwissen“ „Herzwissen“ – Jnana ist somit ein existentielles Erkennen. Mittels tiefer Einsicht in die wahre Natur der Erscheinungen wird der Jnana Yogi ewig eins mit dem Höchsten Selbst. Sein Denken, Fühlen, Verstehen, Handeln werden vollständig transformiert. Die Meditation, die Innenschau, führt zum Erkennen der Nicht-Zweiheit (Advaita) und zur Selbstverwirklichung. Für Jnana Yogis gibt es daher keineNotwendigkeit, im Außen zu suchen.
Jnana Yoga unterteilt sich in vier Schritte:

1) Shravana: Hören der Weisheit aus dem Mund eines Selbstverwirklichten

2) Manana: eigenes Nachdenken bzw. Reflektion des Gehörten

3) Nididhyasana: Meditieren und so den Zugang zum intuitiven Begreifen erlangen

4) Anubhava: Volle Verwirklichung und Beantwortung aller Fragen und der Jnana Yogi erkennt die Wahrheit und dadurch sein eigenes Selbst
(und so gelangt man zu Moksha, der Befreiung).